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SoVD-Podiumsdiskussion „Bezahlbaren Wohnraum schaffen“

Aktuelles

Am 23. November 2023 veranstaltete der Ortsverband Rülzheim gemeinsam der SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Katrin Rehak-Nietsche eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Bezahlbaren Wohnraum schaffen“.

Die Teilnehmer*innen von SoVD und Wohnungswirtschaft.
V. li.: Wolfgang Röhrling, Katrin Rehak-Nitsche, Petra Pfeiffer, Christian Rohatyn, Reto Schmitt und Norbert Weber.

Wolfgang Röhrling vom Ortsverband Rülzheim warf zum Einstieg einen Blick zurück in die Historie des SoVD und damit auf die in den Fünfzigern gebaute sog. Reichsbundsiedlung in Rülzheim des damaligen Reichsbunds. Den Einführungsimpuls gab der Bürgermeister von Rülzheim, Matthias Schardt. Er führte aus, was im Ort und in der Region bereits erreicht worden ist und welche Herausforderungen anstehen, um bezahlbaren Wohnraum aus kommunaler Sicht bereit stellen zu können. Daran schloss sich die Frage an, was ist überhaupt bezahlbarer Wohnraum – ob 6,70 € oder 10,70 € pro Quadratmeter? Die Antwort der Wohnungswirtschaft war hier sehr eindeutig, nämlich eher 16,00 €, um annährend im Baukostendeckungsbereich zu landen. Die Geschäftsführerin der Wohnbau Wörth Petra Pfeiffer sowie der Geschäftsführer Christian Rohatyn der GSW Speyer stellten nachvollziehbar dar, welche Herausforderungen sie meistern müssen, um überhaupt bezahlbaren Wohnraum bauen zu können. Da sind zum einen die hohen Baukosten. Zum anderen hohe bürokratische Auflagen, die lange Genehmigungsphasen verursachen. Von der Planung bis zur Fertigstellung eines Mehrfamilienhauses dauert es mindestens 3 Jahre. Beide machen deutlich, dass sie mit ihren Organisationen sehr gerne mehr bezahlbaren Wohnraum bauen würden, wenn die Bedingungen insgesamt kalkulierbarer wären. Reto Schmitt von der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) erläutert die verschiedenen Förderprogramme, die sie im Auftrag des rheinland-pfälzischen Finanzministeriums aufgelegt haben, um sowohl bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, Wohneigentum für Privatmenschen möglich zu machen oder Modernisierungen. Reto Schmitt betonte, dass sich das Förderangebot der ISB sowohl an die Wohnungswirtschaft als auch an Privatpersonen richtet – einfach von dem Team der Wohnraumförderung beraten lassen. Katrin Rehak-Nitsche hob hervor, was die Politik tut, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, wie z. B. schnellere Prozesse, dass ca. 70 % der versicherungspflichtig angestellten Menschen berechtigt sind, Mietförderung über einen Wohnungsberechtigungsschein zu erhalten. Wolfgang Röhrling vom SoVD-Ortsverband Rülzheim spannte den Bogen schließlich wieder auf Rülzheim und welche Möglichkeiten sich hier konkret vor Ort gibt, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Der SoVD-Landesvorsitzende Norbert Weber wies auf die jüngst auf der SoVD-Bundesverbandstagung getroffenen Beschlüsse zu diesem Thema hin, wie Mietpreisbindungsdauer von öffentlich gefördertem Wohnraum oder eine intensivere Förderung durch die Politik. Dabei stellte man fest, dass Rheinland-Pfalz als Bundesland im Vergleich zu anderen sehr gut aufgestellt ist und viel unternimmt, um bezahlbaren Wohnraum zu fördern. Aus dem Publikum kamen ebenfalls viele Fragen, die sehr gerne mit großer Fachlichkeit beantwortet wurden. In der Schlussrunde wurde deutlich, dass regionale Wohnungsbaugesellschaften unverzichtbar sind – damals wie heute.