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Weltgipfel in Berlin zum Thema Behinderung

SoVD beim Global Disability Summit – internationale Konferenz über Herausforderungen in schwierigen Zeiten.

Voll besetzter Veranstaltungssaal; viele Besucher im Rollstuhl.
Menschen aus aller Welt kamen nach Berlin. Jordaniens König Abdullah II. bin al-Hussein und Noch-Kanzler Olaf Scholz hielten Reden.

Etwa 15 Prozent der Weltbevölkerung haben Behinderungen – 1,3 Milliarden Menschen. Für deren Rechte brachte sich der SoVD beim Global Disability Summit (GDS) 2025 ein. Der Gipfel fand am 2. und 3. April statt – in Berlin, denn diesmal richtete Deutschland ihn aus, gemeinsam mit Jordanien und der International Disability Alliance (IDA). Gastgeber sind stets ein Industrie- und ein Entwicklungsland.

Nach 2018 und 2022 war es die dritte Konferenz. In Berlin trafen sich, organisiert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, über 4.500 Gäste aus rund 100 Staaten: Menschen mit Behinderungen, ihre Organisationen, darunter der SoVD, und Regierungsvertretende. 

Die USA etwa nahmen nicht mehr teil. Zur Eröffnung sprachen der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der vor Rückschritten warnte, und König Abdullah II. bin al-Hussein von Jordanien, der auf die Lage in Konfliktregionen hinwies.

Besonders betroffen von Kriegen, Krisen, Katastrophen 

Rund um Teilhabe, Barrierefreiheit und Chancengleichheit zielt die Großveranstaltung auf die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, Partnerschaften und konkrete Verbesserungen – ob bei Bildung, Arbeit, Gesundheitsversorgung, Politik oder Technik. Denn in den meisten Ländern erleben Menschen mit Behinderungen noch Diskriminierungen. 

Diesmal ging es viel um globale Herausforderungen durch Kriege, Krisen, Katastrophen und den Rechtsruck. Der Austausch zeigte: All das betrifft Menschen mit Handicap besonders. Zum einen sind ihre Lage, Flucht und Rettung schwieriger, zum anderen entstehen so Behinderungen. Ein Punkt war darum besserer Katastrophenschutz. 

Inklusion global verbessern: SoVD tauscht sich aus

Als Gastgeber stand auch die Bundesrepublik stärker im Blick. 2023 hatte sie bei der UN-Staatenprüfung zum Stand der Inklusion im Vergleich zu anderen Industrienationen nur mittel abgeschnitten. „Dafür, dass Deutschland die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt ist, ist das eigentlich ein Armutszeugnis“, meint Anieke Fimmen, Referentin der Abteilung Sozialpolitik im SoVD, die am Global Disability Summit teilnahm. 

Fimmen traf sich im Bundesministerium für Arbeit und Soziales auf Einladung des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, mit einer Delegation aus China und Osttimor und Vertretenden anderer Verbände. „Gerade jetzt gilt: Internationale Verbindungen müssen gehalten und gestärkt werden! Der GDS bietet für Menschen mit Behinderungen eine gute Gelegenheit dazu!“, so die SoVD-Fachfrau. Themen waren Menschenrechte, Daseinsvorsorge, Bildungschancen und gute Arbeit für alle. Im Kontext Mindestlohn und Mindestrente diskutierte die Runde auch über das „Werkstätten“-Modell. 

 

Details und Eindrücke unter: www.globaldisabilitysummit.org